Festveranstaltung zum 55. Jahrestag der Gründung der NVA

Am 05. März 2011 beging der Traditionsverband NVA e.V. im Rahmen einer Festveranstaltung den 55. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee in der Cafeteria des Tierparks Berlin.

Bereits in der Vorbereitung dieser festlichen Veranstaltung haben wir ganz bewusst die breite Öffentlichkeit gesucht und über die geplante Veranstaltung in den zur Verfügung stehenden Medien informiert, einschließlich Internet.

Eingeladen dazu waren nicht nur die Mitglieder unseres Verbandes und Vertreter anderer, mit dem Gedanken der Traditionspflege befassten Vereine und Organisationen, sondern auch die im Kuratorium Ostdeutscher Verbände (OKV) zusammen geschlossenen Verbände. Darüber hinaus ergingen Einladungen an den Bundesminister der Verteidigung und an Vertreter des diplomatischen Corps. Ebenso wurde eine Presseerklärung erarbeitet und herausgegeben. Wir erwähnen dies, um den angeblich geheimen Charakter unserer Festveranstaltung zu widerlegen. Unserer Einladung sind 429 Teilnehmer gefolgt, darunter 11 Gäste ausländischer Vertretungen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Gründung der Nationalen Volksarmee und ihr Beitrag zur Erhaltung des Friedens in der Periode des kalten Krieges. In den Eröffnungsworten des Präsidiums wurde erklärt: „ Wir standen in der ersten Staffel an der Nahtstelle zwischen den beiden stärksten Militärblöcken, der NATO und dem Warschauer Vertrag. Ein Krieg wäre auf deutschem Boden ausgetragen worden und hätte beide deutschen Staaten vernichtet. Es ist nicht zu leugnen, dass das militärische Gleichgewicht zwischen den beiden größten Militärblöcken den Frieden sicherte. Zur Erhaltung dieses Gleichgewichtes hat die Nationale Volksarmee ihren Beitrag geleistet. Und das ist eine Tatsache, darum war unser Dienst nicht umsonst. Was wiegt mehr als die Erhaltung des Friedens?

Wir haben gedient, um den Krieg zu bekämpfen, bevor er ausbricht, um den Frieden zu erhalten für unser Volk, auch für die Bevölkerung der BRD und für die Nachbarvölker. Darin bestand der Sinn des Dienstes in der Nationalen Volksarmee, bestand und besteht der Sinn unseres Lebens als Soldaten für den Frieden.“ Diese Friedensbotschaft ist unsere bedeutendste Tradition, die wir in die Gegenwart einbringen und in die Zukunft weitertragen wollen.

Ausgehend von den antifaschistischen Traditionen der bewaffneten Organe der DDR hat der Genosse Minister, Armeegeneral a.D. Heinz Keßler, den Beitrag der Streitkräfte zur Erhaltung des Friedens dargestellt und betont, dass dieses Vermächtnis fortgeführt werden muss. Dieses Vermächtnis übergab der Genosse Minister während eines militärischen Zeremoniells symbolisch mit der Verleihung der Truppenfahne an den Traditionsverband NVA e.V. Die Urkunde zur Verleihung wurde dabei von Genossen Generaloberst a.D. Fritz Streletz verlesen. Diese Truppenfahne ist ein Symbol der progressiven deutschen Militärtraditionen und mahnt jedes Verbandsmitglied zur Wahrung dieser Traditionen.

Auf die damit verbundenen, ehrenhaften Verpflichtungen antworteten die Mitglieder des Traditionsverbandes NVA e.V. mit einem öffentlichen Bekenntnis. Dieses Bekenntnis zum Frieden und der Völkerverständigung gestaltete sich zum Höhepunkt der Festveranstaltung und wurde von allen Teilnehmern begrüßt.

Unseren Traditionsverband erreichten Grußadressen von befreundeten Organisationen, darunter von ISOR und GRH, die von den Vorsitzenden verlesen wurden. Grußadressen von Marschällen, Generalen und Admiralen der sowjetischen Streitkräfte und des Verbandes sowjetischer Offiziere würdigten die gelebte Waffenbrüderschaft. Der Traditionsverein KSS Brigade Sassnitz e.V. übergab eine Fahnenschleife mit Grüßen an uns.

Emotional bewegend war der spontane Redebeitrag eines Genossen aus Grimmen, der trotz schwerer Behinderung, mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist war und Grußworte an die Teilnehmer richtete.

Für alle Grußadressen, erwiesenen Ehrungen und Redebeiträge möchten wir uns ausdrücklich bedanken. Unser Dank gilt auch dem Betreiber und den Mitarbeitern der Cafeteria, die durch ihr hohes Engagement bei der Versorgung zum Gelingen der Festveranstaltung maßgeblich beitrugen. Wir bedanken uns bei den Mitgliedern der Berliner Fallschirmjägerkameradschaft, die im Zusammenwirken mit den Polizeikräften im Tierpark die sichere Durchführung der Festveranstaltung zu jedem Zeitpunkt gewährleistete.

Viele Zeitungen, auch im Ausland, haben von unserer Festveranstaltung berichtet, basierend auf einem Artikel von einem Autor, der im „Berliner Kurier“ veröffentlicht worden war. In diesem Artikel, der gleichgeschaltet mehr oder weniger von allen anderen Zeitungen übernommen wurde, erfolgten Darstellungen, die in keiner Weise der Realität entsprachen.

Uns wurde unterstellt, dass wir geheime Treffen veranstalten und uns an Panzern, Flugzeuge, Kampfschiffen und Raketen erfreuen. Es wird der letzte Minister für Abrüstung der DDR, Herr Eppelmann, zitiert, der sich in abfälliger Art und Weise über seine ehemaligen Unterstellten äußert. Die Geschäftsleitung des Tierparks ging noch einen Schritt weiter und ließ durch Frau Gabriele Thöne verkünden, der Tierpark sei kein Platz für Ewiggestrige und Verfassungsfeinde. Darüber hinaus wurde von ihr angekündigt, den Betreiber der Cafeteria und einen Mitarbeiter des Tierparks abzumahnen. Und nicht zuletzt haben sich Landespolitiker von unserer Festveranstaltung distanziert.

Wir waren nicht unbedingt überrascht über diese Form der „Informationsverbreitung“ weil uns die darin enthaltene Sprache des kalten Krieges, die hier ihre Anwendung findet, seit Jahren bekannt ist. Trotzdem stimmt uns das Ausmaß der Unmoral doch nachdenklich.

Wenn Pressefreiheit bedeutet, dass ungestraft Lügen, Verleumdungen, Desinformationen oder schlichtweg von Journalisten erfundene Geschichten verbreitet werden dürfen, dann fürchten wir um die Kultur der öffentlichen Meinungsäußerungen und den sozialen Frieden in Deutschland. Mit aller Entschiedenheit verwahren wir uns dagegen und fordern die Autoren zur Richtigstellung auf. Wir wenden uns an die Geschäftleitung des Tierparks Berlin mit der Aufforderung zur Entschuldigung und zur Rücknahme der Abmahnungen. In Abhängigkeit von den Reaktionen prüfen wir die Einleitung juristischer Schritte.

Im Gegensatz dazu erreichten uns in der Woche nach der Festveranstaltung ca. 100 E-Mail´s und Telefonate von Teilnehmern und Sympathisanten, die unsere Veranstaltung begrüßten und die Pressekampagne verurteilten. Der Tenor der Meinungsäußerung bewegte sich zwischen sachlicher Anerkennung und begeisterter Zustimmung.

Aus den zahlreichen Meinungsäußerungen und Erlebnisberichten einige Zitate:

Es war ein gelungener, fröhlicher, nachdenklicher, interessanter, und — ja, auch wehmütiger Tag. Jedenfalls für mich. Und so, wie es aussah, auch für viele, viele Andere. Würdig des Andenkens an unseren Dienst in den bewaffneten Organen, eine Veranstaltung, die Mut und Lust machte, sich zukünftig stärker mit unseren Traditionen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen, diese in die öffentliche Meinung einzubringen. Nicht nur im „inneren Zirkel“ bei Veranstaltungen wie Udersleben, Tutow, Eilenburg, Reinsdorf, Lüssow …, sondern eben auch im täglichen Leben, in Gesprächen mit Freunden, Bekannten, Kollegen. Um das Bild gerade zu rücken, das durch Leute verbreitet wird, die vergessen machen wollen, dass unser Dienst eben nicht der Durchsetzung »auch wirtschaftlicher Interessen«, sondern einzig der Erhaltung des Friedens diente! Und — das ist uns ja bis 1990 auch gut gelungen!

Ich fand und finde, dass dieser TV-NVA, den es erst seit 2008 gibt, eine inhaltlich niveauvolle Vorbereitung, Organisation und Durchführung zustande gebracht hat, einschließlich einer sauberen Absicherung durch einen Ordnungsdienst, nicht zu vergessen die kulturelle Umrahmung, der ich uneingeschränkt Respekt zolle. Soviel Generale und Admirale von allen ehem. bewaffneten Organen der DDR habe ich noch nie auf einen Haufen gesehen, mal abgesehen von den vielen alten Bekannten, die ich nach langer Zeit begrüßen konnte, besonders auch viele Kameraden unseres FJTV. Da bedurfte es wahrhaft keines Wartens auf eine Einladung. Die bekam ein jeder, der sich angemeldet hatte, klugerweise durchdacht, erst ein paar Tage vor Beginn der Veranstaltung mit Benennung des Veranstaltungsortes.

Verehrte Kampfgenossen der NVA, so lange sich über euer Traditionstreffen am 1. März, dem Jahrestag der Gründung der NVA (3x Hurra) mehr Leute aufregen wie zum Treffen der vielen anderen, deren Traditionen im Zeitraum vor 1945 liegen, macht Ihr alles richtig. Ich bin stolz auf euch.

Wir danken für die erhaltenen Zustimmungen und den erwiesenen Zuspruch. Es bleibt bei unserem Credo: Wir verstehen uns als Soldaten für den Frieden und werden uns auch weiterhin für die Schaffung und Erhaltung des Friedens in der Welt und die Völkerverständigung einsetzen.

Das Präsidium

von Internetredaktion (Kommentare: 0)

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